Adresse:
Zentrale KustodieWeender Landstraße 2
37073 Göttingen
Öffnungszeiten/Zugang:
keine
Ansprechperson/Kontakt:
Zentrale Kustodie
Christine Nawa
Tel.: +49 (0551) 39-26696
E-Mail: nawa@kustodie.uni-goettingen.de
Das Botanische Institut verfügte um 1900 neben Botanischem Garten und Herbarium über ausgedehnte Sammlungen von Nasspräparaten, Hölzern, Sämereien und Früchten. Die Sammlung der Nasspräparate hat sich bis heute erhalten. Analog zu humananatomischen oder zoologischen Präparaten wurden Pflanzen, Pflanzenteile und Früchte durch das Einlegen in alkoholische oder formalinhaltige Lösungen dauerhaft in ihrer vollplastischen Gestalt und – für einen begrenzten Zeitraum – auch ihrer Farbigkeit konserviert. In transparenten Glasbehältern von wenigen Zentimetern bis zu einem knappen Meter Höhe ermöglichten sie die realitätsnahe Anschauung lebender Pflanzen zu allen Jahreszeiten.
Damit war die »Spiritussammlung« Teil eines umfassenden didaktischen Systems für die Ausbildung angehender Botaniker. Hierzu gehörten die weiteren Sammlungen des Instituts – einschließlich Garten und Herbar – ebenso wie Wandtafeln, Lehrbücher und die oft aufwändigen, aber nur kurzlebigen Ausarbeitungen an den Tafeln der Hörsäle und Seminarräume.
Die Hochzeit der Nutzung der Botanischen Nasspräparate lag in der Zeit um 1900. Insbesondere unter der 35-jährigen Direktion von Albert Peter (1888–1923) wuchsen die botanischen Sammlungen stark an. Es wurden erhebliche Ressourcen für die Sammlungen aufgewandt: Hierzu gehörte das Einrichten von Sammlungsräumen ebenso wie Transfer, Neuordnung und Umetikettierung der Objekte. Auch Gläser und Spiritus galt es für die Präparate anzuschaffen.
Die Sammlung gliedert sich in zwei Teilbereiche: Der erste, morphologische, hebt Struktur und Form der Pflanzen hervor. In den Vorlesungen können so Themen wie die Anpassung von Pflanzen an verschiedene Lebensräume oder Abwandlungen des Pflanzenkörpers an Karnivorie (fleischfressende Pflanzen) anschaulich darstellt werden. Der zweite Teilbereich ist nach systematischen Kriterien aufgestellt. Hier interessiert insbesondere die Bestimmung und Benennung (Nomenklatur) der Pflanzen sowie deren Einteilung (Taxonomie) in Familien, Arten und Gattungen aufgrund gemeinsamer Merkmale. Damit ist es in pflanzensystematischen Vorlesungen möglich, verschiedene Vertreter einer Familie nebeneinander zu betrachten, typische Familienmerkmale zu erklären oder sich ähnelnde, aber nicht verwandte Arten miteinander zu vergleichen. Ein Beispiel sind die abgebildeten Varietäten des Löwenmäulchens.
Heute besteht die Sammlung aus rund 2.940 Präparaten, die vollständig in einer Datenbank erfasst sind.
Christine Nawa
Damit war die »Spiritussammlung« Teil eines umfassenden didaktischen Systems für die Ausbildung angehender Botaniker. Hierzu gehörten die weiteren Sammlungen des Instituts – einschließlich Garten und Herbar – ebenso wie Wandtafeln, Lehrbücher und die oft aufwändigen, aber nur kurzlebigen Ausarbeitungen an den Tafeln der Hörsäle und Seminarräume.
Die Hochzeit der Nutzung der Botanischen Nasspräparate lag in der Zeit um 1900. Insbesondere unter der 35-jährigen Direktion von Albert Peter (1888–1923) wuchsen die botanischen Sammlungen stark an. Es wurden erhebliche Ressourcen für die Sammlungen aufgewandt: Hierzu gehörte das Einrichten von Sammlungsräumen ebenso wie Transfer, Neuordnung und Umetikettierung der Objekte. Auch Gläser und Spiritus galt es für die Präparate anzuschaffen.
Die Sammlung gliedert sich in zwei Teilbereiche: Der erste, morphologische, hebt Struktur und Form der Pflanzen hervor. In den Vorlesungen können so Themen wie die Anpassung von Pflanzen an verschiedene Lebensräume oder Abwandlungen des Pflanzenkörpers an Karnivorie (fleischfressende Pflanzen) anschaulich darstellt werden. Der zweite Teilbereich ist nach systematischen Kriterien aufgestellt. Hier interessiert insbesondere die Bestimmung und Benennung (Nomenklatur) der Pflanzen sowie deren Einteilung (Taxonomie) in Familien, Arten und Gattungen aufgrund gemeinsamer Merkmale. Damit ist es in pflanzensystematischen Vorlesungen möglich, verschiedene Vertreter einer Familie nebeneinander zu betrachten, typische Familienmerkmale zu erklären oder sich ähnelnde, aber nicht verwandte Arten miteinander zu vergleichen. Ein Beispiel sind die abgebildeten Varietäten des Löwenmäulchens.
Heute besteht die Sammlung aus rund 2.940 Präparaten, die vollständig in einer Datenbank erfasst sind.
Christine Nawa