- Objektbezeichnung:
- Azimutalquadrant von F. L. Kampe
- Name des Standorts:
- Sammlung historischer Gegenstände am Institut für Astrophysik
- Inventarnummer:
- A103
- Sammlung:
- Astrophysikalische Objekte
- Zitierlink:
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- LIDO-XML:
- record_kuniweb_392663
- IIIF:
- Manifest öffnen
- Objektgattung:
- Gerät zur Messung und Beobachtung
- Oberbegriffsdatei:
- Messgerät, Anzeigegerät, Datenschreiber* > Winkelmessgerät
- Beschreibung:
- Der Quadrant wird von einem metallenen Stativ getragen, das auf Rollen steht und somit beweglich ist. Mithilfe einer Dosenlibelle und Stellschrauben an den Füßen kann die Horizontalebene des Instruments waagerecht ausrichtet werden. Mit einem Schneckengetriebe kann der Quadrant um die Vertikalachse gedreht und an einem Horizontalkreis der Azimutwinkel abgelesen werden. Das Fernrohr mit 2 cm Öffnung und ca. 95 cm Brennweite sowie angebrachtem Gegengewicht ist gegen den unbeweglichen Viertelkreis schwenkbar. Dieser besitzt eine innere Skala mit 90-Grad-Teilung und eine äußere Skala mit 96 Teilen. Mittels einer Mikrometerschraube und eines Verniers lässt sich der Höhenwinkel einstellen und auf 1 Bogenminute genau ablesen. Der Azimutwinkel kann über einen Nonius auf 2 Bogenminuten genau abgelesen werden.
Simon Moser und Eike Manßen, ergänzt durch Institut für Astrophysik Göttingen
Dieser dreifüßige von Franz Lebrecht Kampe in Göttingen gefertigte Quadrant auf einem eisernen Stativ wurde von Tobias Mayer (1723-1762) bestellt, aber erst nach dessen frühem Tod abgeliefert. Er diente von 1769 bis 1816 an der alten Göttinger Sternwarte (in der heutigen Turmstraße) zur Messung von Sternpositionen. Noch bis spät ins 19. Jahrhundert wurde er an der neuen Sternwarte (Geismarlandstraße) zu Ausbildungszwecken eingesetzt.
Zum Anvisieren und Vermessen von Objekten kann das Fernrohr entlang des Viertelkreises geschwenkt werden. Die Ablesung des Höhenwinkels erfolgt an der äußeren Messingskala. Zusätzlich kann das Instrument um eine horizontale Achse gedreht und der Azimutwinkel an einer zweiten Skala abgelesen werden.
Institut für Astrophysik Göttingen
- Herstellungszweck:
- Tobias Mayer bestellte den Azimutalquadranten bei Kampe als Nachfolger des kleinen Quadranten (siehe A196), der als mangelhaft galt, da diesem unter anderem ein ablesbarer Horizontalkreis fehlte.
- Verwendungszweck:
- Der Azimutalquadrant ist um seine Vertikalachse drehbar gelagert und besitzt einen ablesbaren Horizontalkreis. Daher sind im Gegensatz zum Mauerquadranten (siehe A105) nicht nur Beobachtungen in der Meridianebene, sondern in alle Richtungen möglich. Zur Bestimmung der Horizontdistanz wird das Fernrohr gegen den unbeweglichen Viertelkreis geschwenkt und an dessen Grad-Skala der Winkel abgelesen. Vermutlich wurde der Azimutalquadrant wie der kleine Quadrant zur Beobachtung von korrespondierenden Höhen genutzt.
- Beschriftung / Aufdruck:
- Gravur:
F. L. Kampe Goettingae
- Maße / Umfang:
- Länge: 0,94 m (Länge des Fernrohrs)
Durchmesser: 0,88 m (Radius des Viertelkreises)
Höhe: 0,89 m (Stativhöhe)
- Material:
- Metall > Eisen
Metall > Kupfer > Kupferlegierung > Messing
- Technik:
- Metalltechnik
- Literatur:
- Beschrieben in:
H. Grosser, „Historische Gegenstände an der Universitäts-Sternwarte Göttingen : ein Katalog zum 250-jährigen Bestehen der Sternwarte“. Göttingen, 1998.
Beschrieben in:
O. Behrendsen, „Die mechanischen Werkstätten der Stadt Göttingen, ihre Geschichte und ihre gegenwärtige Einrichtung : Denkschr. hrsg. bei Gelegenh. der 1900 zu Paris stattfind. Weltausstell. von d. verein. Mechanikern Göttingens“. F. E. Haag, Melle, 1900.
- MD_UNIGOE_FOTO:
- Georg-August-Universität Göttingen / Institut für AstrophysikNamensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 Deutschland (CC BY-NC-ND 4.0 DE)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de2018-03-27record_kuniweb_392663_media/record_kuniweb_392663_528717.jpg0.0Georg-August-Universität Göttingen / Institut für AstrophysikNamensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 Deutschland (CC BY-NC-ND 4.0 DE)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.deG. M. Sauer2018-03-27record_kuniweb_392663_media/record_kuniweb_392663_528718.jpg0.0Georg-August-Universität Göttingen / Institut für AstrophysikNamensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 Deutschland (CC BY-NC-ND 4.0 DE)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.deG. M. Sauer2018-03-27record_kuniweb_392663_media/record_kuniweb_392663_528720.jpg0.0Georg-August-Universität Göttingen / Institut für AstrophysikNamensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 Deutschland (CC BY-NC-ND 4.0 DE)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.deG. M. Sauer2018-03-27record_kuniweb_392663_media/record_kuniweb_392663_538746.jpg0.0Georg-August-Universität Göttingen / Institut für AstrophysikNamensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 4.0 Deutschland (CC BY-NC-ND 4.0 DE)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.deG. M. Sauer2018-03-27record_kuniweb_392663_media/record_kuniweb_392663_538747.jpg0.0