Der Spaziergang

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Zuletzt bearbeitet am 07.05.2023 18:11
Der Spaziergang, oder die Abwägung des Liebenden. Nein, die beiden sind noch kein Liebespaar. Dabei verläuft alles so, wie es Planetenkinder unter der Planetenkonstellation der Venus gelernt haben und wie es Eltern gerne sehen (nach Maarten de Vos, - Stecher Adriaen Collaert -; Septem Planetae, Venus von 1581, oder Georg Pencz; aus der siebenteiligen Planetenserie, Venus von 1528). Die individuell erlernten Geschlechterrollen treten bei Dürers Druckgrafiken deutlich hervor. Er, der junge Mann versucht sie durch erlerntes Wissen zu überzeugen, dass er doch der Richtige sei. Sie versucht durch ihre überlangen Kleider kundzutun, dass sie in der Blüte der Zeit steht (wirbelt viel Staub auf, gilt für Frauen aller Stände, siehe der Bauer und sein Weib, oder der Koch und sein Weib). Überlange Röcke stehen bei Dürer nur den Heiligen Frauen zu, wie z. B. der Muttergottes. Was läuft hier falsch in der Liebeswerbung? Der junge Mann agiert wie ein Lehrer, der durch die Natur schreitet und Beispiele aufzählt. "Schau, der Baum, hat er nicht zwei Wurzeln, die Jahre gebraucht haben, bis sie eins wurden, und sprießt aus dem Stamm nicht ein kleiner Spross hervor?" "Schau doch, diese Pflanze hier, der Mond lässt sie wachsen, in zweiter Stufe könnte sie sich durch ihre Umstände selbst erkennen, bevor sie sich teilt in zwei Geschlechter, sieh nur ihre Blütenstängel." Das alles lässt die Beworbene kalt. Aber sie schreiten ja noch weiter, der Spaziergang ist noch nicht beendet. Dabei zeigt doch ihre eigene Kleidung, dass sie wie aus der Erde kommend selbst als Blüte strahlt. Warum sagt er ihr nicht: "Du bist die Blüte, die meinem Leben fehlte!" Nein, stattdessen philosophiert der junge Mann und erfindet so ganz aus Verlegenheit Pflanzen die es gar nicht gibt. Und Dürer selbst, stellt dem vielleicht werdenden Paar noch den Endpunkt als Tod an die Seite, als ob dieser sagen würde, alle Liebe hat mal ein Ende. Die Liebe und der Tod beinhalten das Element Erde, dieses gibt es im Stier dem Nachthaus der Venus und dem Taghaus des Saturn im Tierkreiszeichen Steinbock.
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Um 1498 schuf Dürer den Kupferstich „Das Liebespaar und der Tod“, der auch unter dem besseren Titel „Der Spaziergang“ bekannt ist. Der Spaziergang schildert den Versuch eines Jünglings seiner Erwählten Zuneigung zu bekunden. Da ist ein Spaziergang – laut der Planetengottheit Venus – geeignet und sinnvoll. Und was macht der Verliebte, er zeigt ihr die Natur im Vorübergehen und fängt an sie – die Natur – zu deuten, wie es einst Vertumnus tat, als er Pomona eroberte. Nur ist unser Verliebter nicht so geschickt. Er kann sich nicht verwandeln, aber er kann eine unbekannte neue tropische Pflanze erklären: „Die Besonderheit der Maispflanze im Gegensatz zu den anderen Getreidearten besteht darin, dass sie einhäusig und getrennt geschlechtlich ist. Die männliche Blüte befindet sich am oberen Ende des Halms (endständig). Es handelt sich hierbei um eine Rispe, die aus paarweise angeordneten Ährchen zu je zwei Blüten besteht. In den Blattachseln stehen die weiblichen Blütenstände (Kolben). Sie sind von Hüllblättern (Lieschen) umgeben, an deren Spitze die langen Narben heraustreten. In der Regel werden die Pflanzen windbestäubt, da die männlichen Blüten vor den weiblichen reifen.“ Die neue Pflanze ist wohl bei der neugierigen Spaziergängerin gut angekommen. Und, dieses Werden und Vergehen in der Natur – nur gut das sie den Tod hinter dem Baumstamm nicht entdeckt hatte – ist kein Spiel für Verliebte. Quelle zu Dürers Spaziergang: Geographie Infothek, Autor: Anett Siebert, Verlag: Klett, Leipzig 2003. Die Spanier brachten den Mais zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach Europa, wo er zunächst nur seines Aussehens wegen bestaunt und erst ab dem 17. Jahrhundert angebaut wurde.
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Um 1498 schuf Dürer den Kupferstich „Das Liebespaar und der Tod“, der auch unter dem Titel „Der Spaziergang“ bekannt ist. Der Spaziergang schildert den Versuch eines Jünglings seiner Erwählten Zuneigung zu bekunden. Da ist ein Spaziergang – laut der Planetengottheit Venus – geeignet und sinnvoll. Und was macht der Verliebte, er zeigt ihr die Natur im Vorübergehen und fängt an sie – die Natur – zu deuten. Er kann eine unbekannte neue tropische Pflanze erklären: „Die Besonderheit der Maispflanze im Gegensatz zu den anderen Getreidearten besteht darin, dass sie einhäusig und getrennt geschlechtlich ist. Die männliche Blüte befindet sich am oberen Ende des Halms (endständig). Es handelt sich hierbei um eine Rispe, die aus paarweise angeordneten Ährchen zu je zwei Blüten besteht. In den Blattachseln stehen die weiblichen Blütenstände (Kolben). Sie sind von Hüllblättern (Lieschen) umgeben, an deren Spitze die langen Narben heraustreten. In der Regel werden die Pflanzen windbestäubt, da die männlichen Blüten vor den weiblichen reifen.“ Für wie relevant die Zeitgenossen Dürers bestimmte Sternenkonstellationen hielten, zeigt das Flugblatt auf die Syphilis des Arztes Dietrich Ulsen von 1496, dessen Illustration Dürer zugeschrieben wird. Es ist durchaus möglich das Dürer die Syphilis meinte als er sich vor allem in seinen jungen Jahren wiederholt mit dem Thema „Liebe und Tod“ beschäftigte. Das Liebespaar und der Tod (Der Spaziergang) zeigt aber, dass die Syphilis in die Neue Welt - nach Amerika - verrotte wurde. Da der Jüngling im Bild auf eine Maispflanze zeigt!

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