- Objektbezeichnung:
- Tongaische Nasenflöte aus Bambus (fangufangu)
- Sonstige Objektbezeichnung / Objekttitel:
- nose flute
fangufangu
- Name des Standorts:
- Ethnologische Sammlung der Universität
- Inventarnummer:
- Oz 407
- Sammlung:
- Academisches Museum
Cook/Forster-Sammlung
Ethnologische Sammlung
- Zitierlink:
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- LIDO-XML:
- record_kuniweb_942049
- IIIF:
- Manifest öffnen
- Objektgattung:
- Musikinstrument
- Schlagworte:
- Flöte
Blasinstrument
- Beschreibung:
- Eine Nasenflöte aus einem Stück Bambus gefertigt. Die Enden sind durch die natürlichen Knoten des Sprosses verschlossen. Der Korpus weist insgesamt sechs Löcher sowie eine eingebrannte stilisierte Abbildung eines Huhns auf.
Ethnologische Sammlung
Auf Tonga verwendete man Nasenflöten um Häuptlinge zu wecken, aber auch zur bloßen Unterhaltung. Anderson, der an Cooks Expedition teilnahm, berichtet, dass die Flöten mehrstimmig gespielt wurden. Dazu setzte man Instrumente unterschiedlicher Größe ein. Samwell, ein Teilnehmer der dritten Reise, schreibt: "etwa zur Zeit des Sonnenuntergangs spielten sie vor den Häusern [...] auf ihren Flöten." (Beaglehole 1967, II, S. 1036), was darauf schließen lässt, dass am Ende des Tages zum Zeitvertreib gemeinsam Flöte gespielt wurden. Eine wichtige Funktion der Flöte war es aber auch, eine hochrangige Person, "nach und nach, ganz vorsichtig zu wecken." Es galt als ungezogen, Häuptlinge aufzuwecken, erlaubt war dagegen, sie durch das Spiel der Nasenflöte aus dem Schlaf zu holen.
Im Unterschied zu anderen polynesischen Nasenflöten aus Bambus ist die tonganische "fanguganu" an beiden Seiten durch einen gewachsenen Knoten im Bambus eingeschlossen. Sie kann von beiden Seiten gespielt werden. Die Luft entweicht durch Löcher im Bambusrohr. Mit den sechs Löchern lassen sich nur vier Töne spielen. Gegriffen werden nur der erste und das letzte Loch. Die Töne ergeben sich aus den folgenden Griffmustern: 1. beide offen; 2. erstes Loch geschlossen. 3. letztes Loch geschlossen. 4. beide geschlossen. Einige der Nasenflöten sind mit eingebrannten Mustern verziert.
Kaeppler, Adrienne L. James Cook und die Entdeckung der Südsee. 2009. S. 204 - 205
- Maße / Umfang:
- Länge: 52 cm
Durchmesser: 3,5 cm
- Material:
- Holz > Bambus
- Technik:
- Holztechnik
Holztechnik > gebohrt
- Literatur:
- Literatur in Zusammenhang:
„James Cook und die Entdeckung der Südsee : Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 28. August 2009 bis 28. Februar 2010 ; Museum für Völkerkunde, Wien, 10. Mai 2010 bis 13. September 2010 ; Historisches Museum Bern, 7. Oktober 2010 bis 13. Februar 2011 ; [anlässlich .. der Ausstellung James Cook und die Entdeckung der Südsee]“. Hirmer, München, 2009. (S. 204 - 205)
Beschrieben in:
„James Cook : gifts and treasures from the South Seas, Gaben und Schätze aus der Südsee ; the Cook/Forster collection, Göttingen“. Prestel, München [u.a.], 1998. (S. 317)
- MD_UNIGOE_FOTO:
- Ethnologische SammlungNamensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.deHarry Haase (Fotograf)2009-03-13record_kuniweb_942049_media/record_kuniweb_942049_391967.jpg0.0
- Datierung:
- 18. Jahrhundert (erworben während der zweiten Entdeckungsfahrt unter James Cook 1772-1775)