- Objektbezeichnung:
- Regenhemd aus Unalaska (kamleika)
- Sonstige Objektbezeichnung / Objekttitel:
- kamleika
raingear
- Name des Standorts:
- Ethnologische Sammlung der Universität
- Inventarnummer:
- Am 816
- Sammlung:
- Ethnologische Sammlung
Sammlung Asch
Academisches Museum
- Zitierlink:
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- LIDO-XML:
- record_kuniweb_934694
- IIIF:
- Manifest öffnen
- Objektgattung:
- Kleidung und Accessoire
- Oberbegriffsdatei:
- Kleidung > Windjacke > Anorak
- Hessische Systematik:
- Kleidung
- Schlagworte:
- Kleidung
- Ethnie:
- Arktis > Aleuten
- Beschreibung:
- Die traditionelle Kleidung der Inuit war dem Leben in den arktischen Gebieten optimal angepaßt. Ihre Ober- und Unterbekleidung, die aus Robben- und Karibufell bzw. aus Seehund- und Walroßdarm bestand, wurde von den Frauen angefertigt. Die Kleidung war nach dem Prinzip des Doppelfensters aufgebaut: eine isolierende Luftschicht zwischen Unter- und Oberbekleidung sorgte dafür, daß die Körperwärme nicht verloren ging. In den warmen Sommermonaten trug man nur die Unterbekleidung, die gleichzeitig Hauskleidung war.
Regenhäute aus Seehund- und Walroßdarm trugen die Männer vornehmlich bei der Jagd, da sie leichtgewichtig, windabweisend und wasserfest waren. Bei Fahrten mit dem Kajak wurde die Regenhaut mit der Öffnung, in der der Kajakfahrer saß, verschürt. Dies ergab einen annähernd wasserdichten Verschluß, so daß der Fahrer trocken blieb, auch wenn sein Boot einmal kenterte. Auch Lederstiefel und Handschuhe wurden so angefertigt, daß sie kein Wasser durchließen. Deshalb befanden sich die Nähte auch in der Innenseite.
Etikett, Ethnologische Sammlung
Regenhemden boten Schutz gegen Wind und Regen und wurden daher häufig von Kajakfahrern über ihren Vogelfell- oder Pelzanoraks getragen, um diese trocken zu halten. Sie wurden aus zusammengenähten Robben-, Seelöwen oder Seeotterdarm hergestellt.
Etikett, Ethnologische Sammlung
Die Oberbekleidung mit Ärmeln sowie Kapuze ist aus Seesäugerdarm, vermutlich des Seehunds, hergestellt. Die getrockneten Darmstreifen wurden horizontal aufbauend mittels Sehnen miteinander vernäht. Das Regenhemd zeigt die Grundform eines Kegels und ist am Saum breiter als an den Schultern geschnitten. In der Kapuze ist ein Band zum Zuziehen eingearbeitet und an Saum, Ärmeln und an der Brustpartie sind Schmuckelemente wie Schnüre, Perlen, bestickte Lederaplikationen und Fransen eingearbeitet. Reste roten Textils an den Nähten sind am kompletten Kleidungsstück auszumachen.
Ethnologische Sammlung
- Verwendungszweck:
- Kleidungsstück für den Oberkörper zum Schutz vor Nässe und Wind beim Kajak-Fahren.
- Maße / Umfang:
- Länge: 160 cm
Breite: 175 cm (maximale Ärmelspannweite)
- Material:
- Organ (biologisch) > Robbendarm
Gewebe (organisch) > Gewebe (tierisch)
Naturfaser > tierische Fasern > Sehne
- Technik:
- Textiltechnik > Nähen > handgenäht
- Literatur:
- Beschrieben in:
„Siberia and Russian America : culture and art from the 1700s ; the Asch collection, Göttingen = Sibirien und Russisch-Amerika : Kultur und Kunst des 18. Jahrhunderts ; die Sammlung von Asch, Göttingen. Sibirien und Russisch-Amerika : Kultur und Kunst des 18. Jahrhunderts ; die Sammlung von Asch, Göttingen“. Prestel, München [u.a.], 2007. (S. 245)
Beschrieben in:
„Die Entdeckung des Nordpazifiks : eine Geschichte in 44 Objekten“. Philipp von Zabern, Darmstadt, 2017. (S. 89-93)
- MD_UNIGOE_FOTO:
- Ethnologische SammlungNamensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.deHarry Haase (Fotograf)2009-03-23record_kuniweb_934694_media/record_kuniweb_934694_391346.jpg0.0
- Datierung:
- 18. Jahrhundert