Meridiankreis von Reichenbach und Ertel
- Objektbezeichnung:
- Meridiankreis von Reichenbach und Ertel
- Name des Standorts:
- Sammlung historischer Gegenstände am Institut für Astrophysik
- Inventarnummer:
- A331.0
- Sammlung:
- Astrophysikalische Objekte
- Zitierlink:
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- LIDO-XML:
- record_kuniweb_675679
- IIIF:
- Manifest öffnen
- Objektgattung:
- Gerät zur Messung und Beobachtung
- Oberbegriffsdatei:
- Messgerät, Anzeigegerät, Datenschreiber > Winkelmessgerät
- Hessische Systematik:
- Messen/Wiegen > Geodätische Meßgeräte
- Schlagworte:
- Meridiankreis
Fernrohr
Astrometrie
- Beschreibung:
- Dieser von Carl Friedrich Gauß bei der renommierten optisch-mechanischen Werkstatt von Georg Friedrich von Reichenbach bestellte Meridiankreis wurde 1819 an die Göttinger Sternwarte ausgeliefert und im westlichen Meridiansaal aufgestellt. Das schwere Instrument war mit seiner Achse zwischen zwei massiven Steinpfeilern stabil gelagert. Ein besonderes Hebelsystem balancierte bewegliche Teile mit Kontergewichten aus, um die Lager zu entlasten und Durchbiegungen klein zu halten.
Gauß bestimmte mit dem Instrument Zenitdistanzen und Durchgangszeiten von Gestirnen bei deren Passage durch den Meridian.
Ab 1823 benutzte Gauß die Achsenmitte dieses Meridiankreises als Koordinatenursprung seiner Arbeiten zur Hannoverschen Landesvermessung. Dieser "Nullpunkt" wurde 1888 durch einen Metallbolzen auf dem gemeinsamen Unterbau der beiden Instrumentenpfeiler festgelegt.
Um die Nord-Süd-Ausrichtung des Meridiankreises überprüfen zu können, wurden in Sichtverbindung in einigen Kilometern Entfernung Kontrollmarken im Gelände errichtet, das südliche und das (nicht mehr erhaltene) nördliche Meridianzeichen.
Nach 1886 wurde der Meridiankreis mehrfach umgebaut und u.a. mit einer elektrischen Fadenbeleuchtung versehen.
Im Zuge des Umbaus der Sternwarte wurde der Meridiankreis 1932 demontiert. Lediglich der Vertikalkreis, das Hilfsrad und einige Kleinteile sind erhalten.
Institut für Astrophysik Göttingen
- Herstellungszweck:
- Verbesserung der Messgenauigkeit gegenüber Vorgängerinstrumenten.
- Verwendungszweck:
- Messung von Durchgangszeiten und Gestirnshöhen in der Meridianebene.
- Maße / Umfang:
- Länge: 160 cm (Brennweite des Fernrohrs)
Durchmesser: 11 cm (Öffnung des Fernrohrs)
Breite: 89 cm (Länge der Instrumentenachse)
- Literatur:
- Literatur in Zusammenhang:
J. Kovalevsky, „Modern astrometry : with 5 tables. Astronomy and astrophysics library“. Springer, Berlin [u.a.], 2002. (Instrumentelle und methodische Informationen zu Meridiankreisen.)
Literatur in Zusammenhang:
K. -D. Herbst, „Die Entwicklung des Meridiankreises 1700 - 1850 : Genesis eines astronomischen Hauptinstrumentes unter Berücksichtigung des Wechselverhältnisses zwischen Astronomie, Astro-Technik und Technik. Zur Entwicklung des Meridiankreises 1700 - 1850 unter Berücksichtigung des Wechselverhältnisses zwischen Astronomie, Astro-Technik und Technik“. Verl. für Geschichte der Naturwiss. und der Technik, Bassum [u.a.], 1996. (Historische Informationen zur Entwicklung von Meridiankreisen.)
Quelle:
G. W. Dunnington, „Carl Friedrich Gauss : titan of science“. Mathematical Assoc. of America, Washington, DC, 2004. (Informationen zu Gauss wissenschaftlichem Leben.)
Quelle:
C. F, Gauß, "Carl Friedrich Gauss Werke", Sechster Band, S. 429ff. Königliche Gesellschaft der Wissenschaften, 1874.
Beschrieben in:
H. Grosser, "Historische Gegenstände an der Universitäts-Sternwarte Göttingen", Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 1998
- Verknüpfte Objekte:
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- MD_UNIGOE_FOTO:
- Sammlung historischer Gegenstände am Institut für AstrophysikNamensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.derecord_kuniweb_675679_media/record_kuniweb_675679_572375.jpg0.0