Vizeheliotrop
- Objektbezeichnung:
- Vizeheliotrop
- Name des Standorts:
- Physicalisches Cabinet
- Inventarnummer:
- H161
- Sammlung:
- Physicalisches Cabinet
FW - Räume des Wissens
- Zitierlink:
- Zitierlink kopieren: STRG + C
- LIDO-XML:
- record_kuniweb_393097
- IIIF:
- Manifest öffnen
- Objektgattung:
- Gerät zur Messung und Beobachtung
- Oberbegriffsdatei:
- Messgerät, Anzeigegerät, Datenschreiber > Winkelmessgerät
- Hessische Systematik:
- Messen/Wiegen > Geodätische Meßgeräte > Feldmessung/Landmessung
- Schlagworte:
- Heliotrop <Optik>
Landesaufnahme
Trigonometrie
- Herstellungszweck:
- Die Konstruktion des Vizeheliotropen überwindet in der praktischen Geodäsie/Landesvermessung die Schwierigkeit der Sichtbarmachung der Peilpunkte über lange Strecken hinweg. Dies geschieht mit Hilfe einer Spiegelkonstruktion, die es gleichzeitig erlaubt mit Hilfe eines Zielfernrohrs ein angepeiltes entferntes Objekt mit dem Bild der Sonne in Deckung zu bringen und dabei das Sonnenlicht in Gegenrichtung exakt auf das angepeilte Objekt zu werfen.
- Verwendungszweck:
- Gauss entwickelte den Vizeheliotropen im Zusammenhang mit der Landesvermessung des Königreichs Hannover, die König Georg IV. am 9. Mai 1820 bei dem Göttinger Mathematiker in Auftrag gab. Am 9. August 1821 berichtete Gauß in den "Göttingischen Gelehrten Anzeigen" (126. Stück, S. 1249-1254) vom Heliotropen und den damit gemachten Erfahrungen. Auf diesen Zeitrahmen stützt sich die Datierung des Objets 1820/21. Die Arbeiten an der Landesvermessung dauerten von 1821 bis 1825. Das in tausenden Einzelschritten vermessene Gebiet erstreckt sich vom Großen Inselsberg (Thüringen) über Göttingen bis nach Altona bei Hamburg.
- Beschriftung / Aufdruck:
- Gravur:
Troughton, London
auf dem Kreissegment, unten, Mitte
Aufschrift:
Eigenthum des Hofraths Gauss
Prägung auf dem zugehörigen Transportkasten (Holz)
- Maße / Umfang:
- Durchmesser: 28 mm (Filterdurchmesser)
Breite: 39 mm (Spiegelfläche des nachträglich angefügten, klappbaren Heliotropenspiegels)
Höhe: 56 mm (Spiegelfläche des nachträglich angefügten, klappbaren Heliotropenspiegels)
Breite: 32 mm (Spiegelfläche des inneren Sextantenspiegels)
Höhe: 54 mm (Spiegelfläche des inneren Sextantenspiegels)
Tiefe: 15 cm
Breite: 31 cm
Höhe: 31 cm
- Material:
- Metall > Gold (Goldeinlage im Kreissegment mit gravierter Winkelskala)
Metall > Kupfer > Kupferlegierung > Messing
Glas > Spiegelglas
- Technik:
- Metalltechnik
- Literatur:
- Quelle:
„Göttingische gelehrte Anzeigen : unter Aufsicht d. Akademie der Wissenschaften. GGA“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1802. (1821, 126, S. 1249-1254.)
Beschrieben in:
K. Hentschel, „Gaußens unsichtbare Hand: der Universitäts-Mechanicus und Maschinen-Inspector Moritz Meyerstein : ein Instrumentenbauer im 19. Jahrhundert. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse ; Folge 3, 52“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2005. (S. 199ff.)
Veröffentlicht in:
„Dinge des Wissens : die Sammlungen, Museen und Gärten der Universität Göttingen : [Ausstellung anlässlich des 275. Jubiläums der Georg-August-Universität 2012, Paulinerkirche (Historisches Gebäude der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen), 2.6.2012 - 7.10.2012 ; Begleitband]“. Wallstein-Verl., Göttingen, 2012.
Veröffentlicht in:
„"Wie der Blitz einschlägt, hat sich das Räthsel gelöst" : Carl Friedrich Gauß in Göttingen ; [Ausstellung "Wie der Blitz einschlägt, hat sich das Räthsel gelöst" - Carl Friedrich Gauß in Göttingen" ; Ausstellung im Alten Rathaus am Markt vom 23.2. - 15.5.2005]. Göttinger Bibliotheksschriften ; 30“. Niedersächsische Staats- und Univ.-Bibliothek, Göttingen, 2005.
Beschrieben in:
C. F. Gauß, „Carl Friedrich Gauss : der "Fürst der Mathematiker" in Briefen und Gesprächen. Der "Fürst der Mathematiker" in Briefen und Gesprächen“. Urania-Verl., Leipzig [u.a.], 1990. (S. 192)
Beschrieben in:
„C. F. Gauss und die Landesvermessung in Niedersachsen“. Niedersächsisches Landesvermessungsamt, Hannover, 1955. (darin: Gerardy, Theodor: "Die Triangulation des Königreichs Hannover durch C.F. Gauß (1821-1844)", S. 83-144, hier: S. 91f.)
Veröffentlicht in:
A. M. Weinberg, „Gauß, Carl Friedrich 1777-1855. Katalog zur Ausstellung zum 200. Geburtstag“. Städt. Museum, Göttingen, 1977. (Nr. 105)
Beschrieben in:
H. Grosser, „Historische Gegenstände an der Universitäts-Sternwarte Göttingen : ein Katalog zum 250-jährigen Bestehen der Sternwarte“. Göttingen, 1998. (S. 87)
- Weblinks:
- weitere Präsentation des Objekts:
http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/e/2005/gausscd/html/geraete_vizeheliotrop.htm
weitere Informationen über das Objekt:
http://www.uni-goettingen.de/de/seminararbeiten-%C3%BCber-objekte-und-epochen-der-sammlung/441307.html
im Zusammenhang mit dem Objekt:
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PPN=PPN319721507_1821&DMDID=DMDLOG_0007&LOGID=LOG_0007&PHYSID=PHYS_0702
weitere Informationen über das Objekt:
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PPN=PPN319721507_1821&DMDID=DMDLOG_0007&LOGID=LOG_0007&PHYSID=PHYS_1201
- Fotos:
- Georg-August-Universität Göttingen, Physicalisches CabinetNamensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.desauer-marketing.de2014-11-24record_kuniweb_393097_media/record_kuniweb_393097_459095.jpg0.0Georg-August-Universität Göttingen, Physicalisches CabinetNamensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.desauer-marketing.derecord_kuniweb_393097_media/record_kuniweb_393097_459097.jpg0.0Georg-August-Universität Göttingen, Physicalisches CabinetNamensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.desauer-marketing.derecord_kuniweb_393097_media/record_kuniweb_393097_459096.jpg0.0
- Ort:
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Göttingen (Niedersachsen) (Werkstatt des Universitäts-Mechnicus Johann Philipp Rumpf in der Weender Straße 8)
- Beteiligte Personen / Institutionen:
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Meyerstein, Moritz (HerstellerIn, Meyerstein war als Auszubildender, Mitarbeiter und späterer Nachfolger Rumpfs an Bau, Prüfung und Justierung der Heliotropen beteiligt.)
Rumpf, Johann Philipp (HerstellerIn, Der "Universitäts-Mechanicus" modifizierte im Auftrag von Gauß einen Sextanten des Londoner Instrumentenbauers Edward Troughton durch Hinzufügung von Blenden und Spiegeln.)