- Objektbezeichnung:
- Muttermilchkrüglein (Göttin Isis mit dem Horusknaben)
- Name des Standorts:
- Sammlung Heinz Kirchhoff: Symbole des Weiblichen
- Inventarnummer:
- K 266
- Sammlung:
- Sammlung Kirchhoff: Symbole des Weiblichen
- Zitierlink:
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- LIDO-XML:
- record_kuniweb_365623
- IIIF:
- Manifest öffnen
- Objektgattung:
- Gefäß
- Oberbegriffsdatei:
- Behältnis, Hülle > Behältnis > Gefäß > Krug
- Beschreibung:
- Es handelt sich um eine Nachbildung. Standort des Originals: Rijksmuseum van Oudheden te Leiden.
Der Gefäßkörper stellt eine wohlgebildete, auf den Unterschenkeln bzw. Füßen kauernde Frau mit kleinem Jungen dar, der mit offenen Beinchen auf dem Schoß der Mutter und in ihrem rechten Arm mit dem Köpfchen in der Ellenbeuge liegt. Der Knabe greift mit seiner linken Hand nach der Brust der Mutter, sein Köpfchen ist abgewandt. Mit schwarzer Farbe ist ihm ein Brustschmuck aufgemalt. Der Oberkörper der Frau ist offensichtlich unbekleidet, auf ihre Arme sind Zierbänder gemalt. Das schwarz gemalte Haar ist auf dem Rücken zu einem langen Schwanz zusammengefaßt. Auf dem Kopf der Frau ist ein zylindrischer Ausguß angebracht, an dem ein auf den Hinterkopf gebogener Ringhenkel ansetzt.
Im Ägyptischen Museum Berlin, Katalog Staatl. Museen Preußischer Kulturbesitz von 1967 wird eine Figur mit der Nr. 671 beschrieben. Sie stammt aus dem Neuen Reich, 18.-20. Dynastie, ca. 1500 - 1000 v. Chr.
"Zu den seltensten Zeugnissen der Keramik des Neuen Reiches zählen kleine Gefäße aus rotem Ton, die in Menschen- oder Tiergestalt geformt sind, oder entsprechenden plastischen Schmuck tragen. Die Skulptierung ist zum Teil noch durch schwarze Bemalung unterstützt. Für das Gefäß einer hockenden Frau mit Kind ist aus medizinisch-magischen Rezepttexten zu entnehmen, daß es als Milchbehälter bei der Behandlung kranker Wöchnerinnen und neugeborener Kinder eine Rolle spielte."
Eines unserer Gefäße stammt aus dem Rijks-Museum zu Leiden. Die Figur kam 1828 nach Leiden aus der Sammlung von J. Anastasy mit der Nr. AT 69-A 1436. Der Kommentar dazu heißt folgendermaßen:
"Dies Gefäß wurde mit Muttermilch einer Frau gefüllt, die einen Knaben geboren hatte. Diese Milch identifiziert sich mit der Milch der Göttin Isis, wurde kranken Kindern zur Genesung gefüttert, aber angeblich wurde diese Milch auch von Frauen getrunken, die sich ein Kind wünschten."
Die Deutung dieser Terrakotten ist widersprüchlich. Die bisher vorherrschende Ansicht, dass es sich in Erinnerung an die wundersame Milch der Isis für ihren schwächlichen Horusknaben um eine stillende Wöchnerin handeln könnte, wird von Frau Brunner-Traut abgelehnt. Sie interpretiert diese Gefäße ganz allgemein als Arzneiflaschen für Muttermilch und die Frauengestalt als Amme. Brunner-Traut: Die Welt des Orients (Wissenschaftliche Beiträge zur Kunst des Morgenlandes; herausgegeben von W. Röllig, Tübingen).
Georg-August-Universität Göttingen
- Maße / Umfang:
- Tiefe: 6,3 cm (Beine)
Gewicht: 235 g
Höhe: 13,2 cm
Breite: 5 cm (Schultern)
- Material:
- Modelliermasse (Modelliermasse mit rotbraunem bzw. schwarzen Farbüberzug)
- Literatur:
- Literatur in Zusammenhang:
Brunner-Traut (o.J.) Die Welt des Orients. In: Röllig, W. (Hg.) Wissenschaftliche Beiträge zur Kunst des Morgenlandes. Tübingen, Tafel III Abb. 8.
Beschrieben in:
Brunner-Traut (o.J.) Die Welt des Orients. In: Röllig, W. (Hg.) Wissenschaftliche Beiträge zur Kunst des Morgenlandes. Tübingen, S. 148f.
- MD_UNIGOE_FOTO:
- Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_567970.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569982.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569981.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569980.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569979.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569978.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569977.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.deMartin Liebetruthrecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_569976.jpg0.0Georg-August-Universität GöttingenNamensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.derecord_kuniweb_365623_media/record_kuniweb_365623_136921.jpg0.0
- Datierung:
- 15. Jh. v. Chr.; Datierung bezieht sich auf das Original (18. - 19. Dynastie)