Stillleben mit Paradiesvogel, Kaurischnecken, Taschenuhr und Portraitmedaillon

Beschreibung:: Beschreibung:
von Nicol. Steenwyk jun. zu Breda
Ein ausgebälgter Paradisvogel (Paradisea apoda), zwey Porzellanschnecken (Cypraea tigris und mauritiana) eine Zapfenuhr und ein Gypsabguß von einer Gedächtnismünze auf Leinwand 2 Fuß lang 20 Zoll breit
Er lebte gegen Ende des XVII sec. (circa 1670) mahlte allerhand leblose Gegenstände meist als emblematische allegorische Vorstellungen des Todes und der Vergänglichkeit.
Hat aber wenig gearbeitet. Daher seine Gemälde selten und sehr gesucht sind. Cf. Descamps T. III p. 109 seq.; Beschreibung:
N. Steenwyk
Noch is'er een Tydgenoot van dien voornoemde Steenwinkel geweest, een goed schilder van stilleeven en van vanitassen, gelyk als men die doopt, die zich meestentyds ophielt tot Breda, alwaar hy ook is gestorven. Die Konstenaar voerde een betere penceel als gedrag, een gebrek dat God betert zo algemeen is onder veele braave Konstschilders, als het vloeken onder de Engelschen, als het hoereeren onder de Italiaanen, en als het houwen en kerven algemeen is onder de dronke Poolen. Die knaap verzoop en verkuste alles wat hy kon grypen en vangen, hy had naauwelyks linnen of wollen om 't lyf, en genoegzaam geen huysdak om 's nacht te vernachten. Een schatryk Heer, genaamt Nobelaar, die een huys als een Paleys, benevens een a twee Godshyzen had gesticht in het Dorp van Etten buyten Breda, zag gevalliglyk een Vanitas van Steenwinkel, die hem zo beviel, dat hy den Schilder liet opzoeken in alle kroegen en kotten om met hem te spreeken. Eyndelyk vonden hem de knegts in een kasteleny van Bedelaars op het Nonvelt, den verachtelyksten hoek binnen Breda, die hem met kracht en gewelt meesleurden na het hys van een Krygskolonel, by wien den Heer Nobelaar benevens andere Heeren was verzogt ten eeten. Het gezelschap stont te kyken op het gezicht van dien verplukten Konstenaar, die'er uytzag als een halfgehangen Biendief, en die de beleefdheyt niet eens had van die Heeren te groeten. Den voornoemde Heer vroeg hem, of hy die persoon was die dat tafereel, dat hy hem beduye, had geschildert? waar op hy met een nors accent and woorde; Ja dat heb ik geschildert. Wilje eenige schilderyen voorme schilderen op myn buyten plaats, (herhaalde dien Heer) ik zalje rykelyk betaalen by den dag of by het uur, zeg maar hoe datje het begeert te stellen? Wel by het uur want ik kan niet lang na myn geld wachten, gromde dat Ondier tusschen zyn tanden, en Nobelaar repliceerde, edelmoediglyk, Ik zalje voor ieder uur schilderens een dukaton, en daar benevens de eerste tafel van myn Domestieken geeven. Het gants gezelschap verwonderde zich over die mildaadige presentatie, uytgezondert dien kanailleuze Guyt, die beestachtiglyk andwoorde; Ik wilme niet laaten dwingen als een hond, om voor een dukaton by het uur na iemant zyn plaisier te schilderen. Den Oversten wiert zo dol, dat hy in die eerste gemoedsbeweeging aan een paar Laqueyen beval van dat beest met een paar honden lantarens, by de Nederlanders rottingen gedoopt, buyten de Eetsael, en vervolgens tot op de straat toe uyt te lichten. Naderhant verviel hy zodanig dat hy oud, arm en ziekelyk zynde langs de huyzen ging bedelen, zingende het onderstaande Kersliedeke,
O Kersnacht schoonder als de dagen,
Hoe kan Herodes 't licht verdraagen.
Wy hoopen dat de jonge en ook de bejaarde Konstschilders een voorbeelt zullen neemen aan dien rampzaligen Vanitasschilder.; Beschreibung:
La plupart des Ecrivains ont confondu le nom de ce Peintre avec celui de Henri Steenwyk le fils, comme nous l‘avons fait remarquer dans le premier volume de cet Ouvrage, pages 384 & 385. N. Steenwyk, dont nous parlons, a passé sa vie dans la Ville de Breda: on ne sçait s‘il y est né; son talent consistoit à peindre des sujets inanimés. La plupart de ses Tableaux sont des Emblêmes sur la mort: on y voit le plus souvent des objets qui désignent le luxe auprès d‘une tête de mort, und bougie qui est presqu‘éteinte, des boules de savon, &c. Ses allégories sont composées avec esprit; mais ce qui fait voir combien les Ouvrages des Artistes sont des garants peu sûrs de leurs sentiments, La Vie des Peinires, Oc. timents, ce Peintre si moral, si grave dans ses pentées , étoit très-déréglé dans sa conduite. Livré pendant toute sa vie à la crapule la plus honteuse, il mourut dans la plus grande misere. On estimoit autant ses Ouvrages de son vivant, qu'on les estime aujourd‘hui.; Beschreibung:
Die meisten Autoren haben den Namen dieses Malers mit dem des Sohnes Henri Steenwyk verwechselt, wie wir im ersten Band dieses Werks, Seiten 384 und 385, dargelegt haben. N. Steenwyk, von dem wir sprechen, verbrachte sein Leben in der Stadt Breda. Es ist nicht bekannt, ob er dort geboren wurde; Mein Talent beschränkte sich auf das Malen von Stillleben. Die meisten dieser Gemälde zeigen Symbole des Todes: Am häufigsten sehen wir Objekte, die Luxus darstellen, neben einem Totenschädel, einer fast erloschenen Kerze, Seifenblasen usw. Seine Allegorien sind mit Geist komponiert; aber das zeigt, wie viele Werke von Künstlern zu unsicheren Garanten ihrer Gefühle werden, Das Leben der Maler, Oc. Manchmal war dieser Maler, so moralisch, so ernst in seinen Neigungen, in seinem Verhalten sehr unordentlich. Sein ganzes Leben lang den schändlichsten Schurken ausgeliefert, starb er in größtem Elend. Man schätzt diese Werke während seiner Lebenszeit genauso wie heute.; Beschreibung:
Die herausragende kunst- und kulturhistorische Bedeutung des Gemäldes ist thematisch, provenienzgeschichtlich, funktional und wissenschaftsgeschichtlich begründet. Neben seiner Bedeutung als hervorragendes und ungewöhnliches niederländisches Stillleben des 17. Jahrhunderts ist es die personelle Verbindung zu dem bedeutenden Naturforscher der Aufklärung Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) in Göttingen, die nachweisliche Verwendung als didaktisches Lehrmedium und die besonderen Umstände des Verlustes, die das Bild zu einem künstlerisch wie historisch und wissenschaftsgeschichtlich einmaligen Zeugnis machen. Das dem Stilllebenspezialisten Nic. Steenwijk aus Breda durch eine alte Rückseitenbeschriftung zugeschriebene Gemälde zeigt den präparierten wandbefestigten Paradiesvogel neben einem hängenden Gipsabguss einer Medaille Leopolds I. (1640-1705) über einer Konsole mit Taschenuhr und Muscheln. In einem Stillleben ist der Paradiesvogel ausgesprochen ungewöhnlich, verweist wie Uhr und ebenfalls exotische Muscheln auf die Welt der Naturalienkabinette und gelehrten Bildung. Das Kaiserporträt der Medaille weist auf ein katholisches Millieu der habsburgischen Niederlande, was zu dem wahrscheinlichen Entstehungsort Breda passen könnte. In vielerlei Hinsicht wirft das Bild Fragen auf, fordert historische Kontextualisierung und Suche nach Vergleichbarem, Nachdenken über die verwendeten Objekte und Intentionen des Stilllebens, aber auch über den Maler und die zeitgenössische Produktion gelehrter Stillleben.
Das Gemälde ist für die Kunstsammlung der Universität Göttingen von größter Bedeutung, da der überwiegend bereits im 18. Jahrhundert erworbene Bestand der Lehr- und Forschungssammlung von 300 meist niederländischen und flämischen Gemälden durch den Ankauf aus Blumenbachs Sammlung 1840 gezielt um ein Stillleben außergewöhnlicher Thematik, Konzeption und Qualität ergänzt wurde, um so den enzyklopädischen und didaktischen Sammlungsanspruch zu komplettieren.; Beschreibung:
N. Steenwijk - Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, Uhr und Portraitmedaillon
Alte Kunst
am 18.11.2016, Los 534
Taxe: € 5.000
Ergebnis: € 33.540
(inkl. Aufgeld)
Steenwijk, N.
2. H. 17. Jh.
Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, Uhr und Portraitmedaillon. Öl auf Leinwand. Doubliert. 59,5 x 49,5cm. Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen altes Etikett mit der Zuschreibung an Nic. Steenwijk jun.
Provenienz:
Privatbesitz Rheinland-Pfalz.
Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag schreibt in einer Email vom Juli 2016:
»This is a very interesting painting indeed. It cannot be connected with the known oeuvres of painters named (van) Steenwij(c)k, but theoretically, it may well the work of the painter N (for first name unknown) Steenwijk who was recorded by Jacob Campo Weyerman as a painter of still lifes and vanitas, working in Breda in the second half of the 17th century. The old label on the reverse (’Nic. Steenwijk / B ed .) also points to this artist. From a Hofstede de Groot fiche it would appear that this painting was sold as by Abraham Steenwijck in Frankfurt a.M. on 24 April 1923, lot 162.«
Vor einer Wand mit Nische und Konsoltisch hängen mittig ein rundes Stuckmedaillon und links davon der Balg eines toten Paradiesvogels; auf der Tischplatte liegen zwei Kaurischnecken-Gehäuse vom Indischen Ozean und eine Taschenuhr mit geöffnetem Sprungdeckel und Glas, der Zeiger weist auf VIII.
Das Bildnis auf dem Medaillon zeigt den Dargestellten im Profil mit Harnisch, Chlamys (Feldherren-Umhang) und Lorbeerkranz nach dem Vorbild römischer Kaisermünzen. Der ‘Habsburger Unterlippe’ zufolge, die aus einer erblichen Überentwicklung des Unterkiefers resultierte, dürfte es sich um Kaiser Leopold I. handeln, Habsburger Herrscher des ‘Heiligen römischen Reiches’, also den damals mächtigsten Mann der westlichen Welt.
Die Darstellung eines Paradiesvogels war offenbar sehr selten, Ausnahmen gibt es bei Dirck de Bray und Jacques Linard. Diese Wunderwesen galten als Flieger ohne Füße, die sich vor ihrem Tode nie zur Erde herabließen. Alfred Russel Wallace berichtet darüber in seinem Werk »Das Malayische Archipel...« (London 1869; dt. Ausgabe Braunschweig 1869): »Als die ersten Europäer die Molukken erreichten, um Gewürznelken und Muskatnüsse zu suchen, ... wurden sie mit getrockneten Vogelbälgen beschenkt, die so seltsam und schön waren, daß sie die Bewunderung selbst jener nach Reichtum jagenden Seefahrer erregten.« John von Linschoten gab ihnen im Jahre 1598 den Namen ‘Paradiesvogel’ und erzählte, dass niemand diese Vögel je lebend gesehen habe, denn sie lebten in der Luft (quasi ausschließlich im Himmel) und ließen sich vor ihrem Tode nie auf die Erde nieder, da sie weder Flügel noch Füße hätten, wie man an den Exemplaren, die auch manchmal nach Holland gelangten und dort sehr selten und teuer waren, sehen kann. Bis zum Jahre 1760 wusste man über die ‘Paradisea apoda’ (fußlosen Paradiesvögel) in Europa nichts, da dort kein vollständiges Exemplar gesehen worden war.
Noch seltener als Darstellungen des Paradiesvogels sind Bilder von N. Steenwijk aus Breda. Nur dieses eine scheint derzeit bekannt zu sein, obwohl Jacob Campo Weyerman, ebenfalls länger in Breda ansässig, 1729 überliefert, N. Steenwijk sei ein guter Maler von »stilleeven en van vanitassen « gewesen, der sich meist in Breda aufgehalten habe und dort auch verstorben sei. Allerdings sei die Pinselführung des Künstlers sehr viel besser gewesen als sein Betragen, er versoff und vergeudete alles, was er greifen und fassen konnte. Darauf folgt eine beispielhaft kuriose Anekdote aus dem Leben des Malers und dessen selbstschädigender und halsstarriger Verschrobenheit. (Jacob Campo Weyerman: De Levens-Beschryvingen der Nederlandsche Konst-Schilders en Konst-Schilderessen..., Teil III, s’Gravenhage 1729, S. 21/22); Beschreibung:
Von Nicolas Steenwick zeigt B.[lumenbach] ein Bild der Vergänglichkeit der Dinge: es hängt ein ausgestopfter Paradiesvogel neben dem Gipsabguss einer Denkmünze und leeren Muscheln.; Beschreibung:
Abraham Steenwyck.
Geboren um 1640 in Breda <?>, gestorben 1698 in Haag.
Stilleben. Auf Marmorkonsole zwei Muscheln und eine Taschenuhr.
An der Wand über einer Gipsplakette ein mit Schleifen befestigter Paradiesvogel. Dunkler Hintergrund. Leinwand 59/49
Auf einem Zettel der Rückseite: "Nic. Steenwyck jun. aus Breda". Der Vorname Nicolaes geht auf Weyerman zurück, der den Abraham Steenwyck "N. Steenwyck" nannte, woraus später Nicolaes wurde.; Beschreibung:
Der Ankauf wurde gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder, das MWK Niedersachsen sowie die Kluckhohn/Blanck Stiftung der Universität Göttingen.; Beschreibung:
(191)
Unbekannter Meister.
Stillleben.
Bezeichnung auf einem Zettel auf der Rückseite: Nic. Steenwyk jun. zu Breda.

Leinwand 0,49 breit 0,59 hoch

Beschriftung / Aufdruck:: MD_UNIGOE_BESCHRIFTUNG_AUFDRUCK_ART: :
Aufkleber
MD_UNIGOE_BESCHRIFTUNG_AUFDRUCK_TEXT:

Maße / Umfang:: Höhe: 59,5 cm (Rahmen); Breite: 49,5 cm (Rahmen )

Material:: Leinwand

Technik:: Malerei > Ölmalerei

Personen / Institutionen:: MD_UNIGOE_PERSONEN_INSTITUTIONEN_TEXT:

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Datierung:: 2. Hälfte 17. Jahrhundert

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Ort:: Ortsinformationen:

Datierung:: 1793

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Auktion - Los verkauft

Ort:: Ortsinformationen:

Datierung:: 24. April 1923 - 25. April 1923

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Beschreibung des Ereignisses:: Bei dieser Auktion wurde das Gemälde versteigert: Auktion der Gemälde aus der Privatgalerie des Freiherrn Ad. v. Holzhausen und Museumsbesitz. Die Antiquitätensammlung eines bekannten süddeutschen Sammlers: antike Teppiche/Gobelins/Möbel Bronzen/Porzellan/Fayencen/Gläser/Asiatika Holzplastik Versteigerung Dienstag 24. April 1923, Mittwoch 25. April 1923 10 und 3 Uhr

Purchase

Datierung:: 2016 - 2020

Beteiligte Personen / Institutionen:: MD_EVENTACTOR_TEXT:

Auktion - Los verkauft

Datierung:: 18. November 2016

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Beschreibung des Ereignisses:: Versteigerung

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