record_kuniweb_1367278
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Man-Made Object
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Grafik
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Grafik, Fotografie
Susanna und die beiden Alten
PE.V.BORCHT
Göttinger Bibliotheksstempel
http://ld.zdb-services.de/resource/organisations/DE-MUS-056013
Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität
https://www.uni-goettingen.de/de/kunstsammlung/304930.html
D 3603
Kunstsammlung der Universität
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Göttingen
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Auf dem Blatt wird die biblische Geschichte der schönen Susanna geschildert. Die Szenen der Geschichte aus Daniel 13 werden simultan in den drei deutlich im Aufbau des Stichs angelegten Bildebenen wiedergeben. Die Bilderzählung beginnt im Vordergrund und wird in die Bildtiefe weiter fortgeführt.
Im Vordergrund, der als schmaler, dunkler Streifen am unteren Bildrand angelegt ist, sitzt Susanna schreckerfüllt am Rand des parallel zur Bildkante plazierten Brunnens während die beiden Alten sie gestenreich bedrängen. Am linken Bildrand ist unter den hohen Bäumen das verschlossene Gartentor zu erkennen. Im Bildmittelgrund kommt die Dienerschaft auf das Geschrei der beiden Alten und Susannas hin, die ihnen nicht zu Willen ist, aufgeregt aus dem Haus gelaufen. Auf einem Hügel im Hintergrund vor einer bergigen Landschaft werden die verleumderischen Alten gesteinigt, nachdem Daniel ihren Betrug aufgedeckt hat.
Darstellungen der Susanna-Geschichte finden sich schon in der frühchristlichen Malerei. Sie wurde im Mittelalter interpretiert als ein Beispiel sieghafter Keuschheit. Die alttestamentliche Begebenheit wurde vielfach parallelisiert mit dem Prozeß Christi vor dem unrechten Richter Pilatus. Daniel und die zu unrecht beschuldigte Susanna wurden verglichen mit Christus und der Ehebrecherin. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts erfreute sich das Thema großer Beliebtheit in der bildenden Kunst, besonders auch die Wiedergabe der Susanna im Bade. Im Norden Europas wurde grundsätzlich die Schilderung des Überfalls im Bad bevorzugt, während im Süden die Belauschung Susannas beim Bad durch die Alten das vorherrschende Motiv war. Nicht selten wurde die Schilderung der Szene mit detaillierten Garten- und Architekturdarstellungen verbunden. Im 16. und 17. Jahrhundert enthielten Gemälde, Zeichnungen und auch Druckgraphik in den Niederlanden vielfach weltliche Sujets, die oft durch kleine biblische Szenen, häufig im Hintergrund, als religiös motivierte Kunstwerke ihren eigentlichen Inhalt als bildwürdig legitimierten. Pieter van der Borcht stellt das religiöse Motiv zwar in den Vordergrund, aber nur als einen schmalen Streifen, der einen breiten Raum läßt für eine mit vielen Einzelheiten ausgestaltete Architektur und Gartendarstellung. Die von breiten Flüssen durchzogene, bergige Landschaft dahinter schließt an die weiten Hintergrundlandschaften unter wolkigem Himmel in den Gemälden Pieter Breugels d. Ä. an. Beherrschend in der Mitte des Stiches steht das Haus der Susanna, neben dem ein formaler Renaissancegarten gelegen ist, das offensichtliche Hauptmotiv des Bildes, zu dem die Figuren nur wie eine Staffage wirken. Das Haus, ein vielflügeliges Anwesen, zeigt Architekturformen der niederländischen Renaissance. Der Garten, der mit dem Haus eng verbunden ist, wird von einem quadratischen Parterre bestimmt, eingefaßt von Laubengängen mit Eckpavillons. Die Gesamtanlage von Haus und Garten mit zahlreichen Details finden sich auf den sechs Stichen van der Borchts in dem Gartenwerk von Hans Vredeman de Vries "Hortorvm viridariorvmqve formae" aus dem Jahr 1583 wieder. Vredeman de Vries Gedanken zur Gartengestaltung waren beeinflußt von Vitruvs Architekturtraktat , seine Entwürfe waren jedoch in Vielem an französischen Vorbildern orientiert. Vredeman de Vries verband die Architekturordnungen Vitruvs mit der Gartenkunst und entwarf Gärten in einer architektonisch geprägten Formensprache, die von Proportion, Ordnung und Ausdruckskraft bestimmt ist. Der reich bebilderte Gartentraktat von Vredeman de Vries hatte um 1600 einen weitreichenden Einfluß auf die Gartengestaltung und prägte wesentlich die Formen der Gartenkunst der Zeit in den Niederlanden und in Nordeuropa. Ausschlaggebend für seinen Erfolg waren einerseits die Modernität seiner Kompositionen anderseits die virtuosen Perspektiven der Illustrationen. Pieter van der Borcht präsentiert in dem Stich mit der Susanna-Geschichte die neuesten Formen der Gartendarstellung in den Niederlanden.
Kat. Gott und die Welt 2007, Kat. Nr. 2
Reinhard Müller
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die Geschichte von Susanna und den Alten (in die der junge Daniel auf Bitten Susannas eingreift) (Daniel 13)
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die Geschichte von Susanna und den Alten (in die der junge Daniel auf Bitten Susannas eingreift) (Daniel 13)
„Gott & die Welt : niederländische Graphik des 16. Jahrhunderts aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen ; [Carsten-Peter Warncke zum 60. Geburtstag] ; [Kunstsammlung der Universität Göttingen, 10. Juni bis 8. Juli 2007, Emslandmuseum Schloß Clemenswerth, 2. September bis 31. Oktober 2007, Ostfriesisches Landesmuseum Emden, 17. Februar bis 30. März 2008]“. Cuvillier, Göttingen, 2007. (Kat. Nr. 2)
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„Gott & die Welt : niederländische Graphik des 16. Jahrhunderts aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen ; [Carsten-Peter Warncke zum 60. Geburtstag] ; [Kunstsammlung der Universität Göttingen, 10. Juni bis 8. Juli 2007, Emslandmuseum Schloß Clemenswerth, 2. September bis 31. Oktober 2007, Ostfriesisches Landesmuseum Emden, 17. Februar bis 30. März 2008]“. Cuvillier, Göttingen, 2007.
Veröffentlicht in
Grafische Sammlung / Kupferstichkabinett
slg_1026
Grafische Sammlung / Kupferstichkabinett
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Sammlung
Academisches Museum
slg_1047
Academisches Museum
Das Academische Museum der Universität Göttingen geht auf den Ankauf der Privatsammlung des Gelehrten Christian Wilhelm Büttner (1716-1801) durch die Georgia Augusta im Jahr 1773 zurück. Bereits bestehende Planungen zum Aufbau eines Universitätsmuseums bekamen damit den entscheidenden Impuls für einen rasanten Wachstumsprozess der Sammlungen aus allen drei Naturreichen sowie Ethnographica, Kunstwerke und Instrumente. Für das Jahr 1840 kann der Gesamtbestand auf ca. 12.000 Objekte geschätzt werden. Die Amtszeit des ersten Inventarisierers und späteren Oberaufsehers des Museums, Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) gilt als wesentliche Blüte- und Konsolidierungsphase des Museums. Nach dessen Tod und bis zur Eröffnung des neuen Naturhistorischen Museums der Universität 1878 begann bereits die Ausdifferenzierung der akademischen Sammlungen in vier Abteilungen: die mineralogisch-geologische unter Johann Friedrich Hausmann (1782-1859); die zoologische unter Arnold Adolf Berthold (1803-1861); die anthropologisch-zootomische unter Rudolf Wagner (1805-1864); die ethnographische unter Johann Friedrich Osiander (1787-1855).
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Sammlung
1367278
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Einzelobjekt
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kuniweb
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Verwertungsrecht
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Georg-August-Universität Göttingen, Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität
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CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms "Neustart Kultur" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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227
17. Mai 2021
2021-05-17
2021-05-17
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Georg-August-Universität Göttingen, Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität
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